…dann machen wir es halt selbst – OIV Herrensohr schneidet Fußweg am Bahndamm frei

Spätestens seitdem der Fußgängertunnel 2016 nach großartiger Bürgerbeteiligung mit dem  beliebten Unterwasser-Graffito von Pascal Herth ausgestattet wurde, ist die Abkürzung von Herrensohrs Ortsmitte zur Wilhelmshöhe mehr als nur ein wichtiger Zuweg für Pendler zur gleichnamigen Bushaltestelle oder zum Discounter. Dies um so mehr, als das Wiesental durch Sulzbach-Renaturierung, Anlage der Schäfchenwiese und des Spielplatzes in den letzten Jahren deutlich an Freizeitattraktivität gewonnen hat.

Enge Fußwege führen von Markt-/Allee- oder Eisenbahn-/Karlstraße zwischen Gartenzäunen und dem mehrere Meter hohen Bahndamm hindurch zum Tunneleingang. Der Weg wurde vor wenigen Monaten neu gepflastert, aber am Bahndamm wächst der japanische Knöterich mit Brennnesseln und Brombeerranken um die Wette. 1-3 Mal im Jahr gibt die Deutsche Bahn einen Kahlschnitt des gesamten Abschnitts zwischen Herrensohrer Wiesen und St. Johanner Straße in Auftrag.

Zustand Fußweg vom Tunneleingang her vor der Aktion.

In der Vegetationszeit reicht dieser Rückschnitt an dieser Stelle nicht aus: Der japanische Knöterich wächst mit einer Höhe von gut 3 Meter regelmäßig seit Jahren so weit in den Fußweg hinein, dass weniger als ein Meter Breite für den Durchgang mit Einkaufstüten, Kinderwagen, Rollatoren oder Fahrrad übrig bleibt. In den letzten Wochen hat die Brennnessel den Wettlauf gewonnen und machte das berührungslose Passieren unmöglich. 

Seit 2017 steht der OIV Herrensohr bereits in Kontakt mit der DB Netz AG, der Landeshauptstadt, dem Stadtbezirk Dudweiler, dem Amt für Stadtgrün und Friedhöfe der Landeshauptstadt (LHS) und dem ZKE, um eine langfristige Lösung des jedes Jahr mehrmals aufs neue entstehenden Problems herbeizuführen.

Aber: die DB AG als Flächeneignerin zieht eine grundlegende Neugestaltung nur bei größeren Baumaßnahmen in Betracht, mehr als der bisherige Turnus des Beschnitts ist nicht drin. Die „Fachbauüberwachung Instandhaltung“ der DB Betz AG hat auf Drängen des Ortsinteressenvereins eine Gestattung zur Neubepflanzung des Bahndamms im Bereich des Fußgängerzuwegs und des -tunnels gegenüber der LHS ausgesprochen. Das zuständige Amt für Grünflächen und Friedhöfe aber hat erklärt, dass es auf fremden Grundstücken keine Maßnahmen durchführt. Der OIV Herrensohr hat daraufhin selbst mit Gartenbauexperten eruiert, ob eine Eindämmung des Wuchses des Knöterichs mit alternativer Bepflanzung möglich wäre. Die Absicht war, Unternehmen oder Stiftungen zur Unterstützung gewinnen. Einhellige Auskunft war aber, dass der Bewuchs sich nicht durch Konkurrenten unterdrücken lässt und der Grünschnitt des Knöterichs kostenintensiv als Sondermüll entsorgt werden müsste. Um ihn auszumerzen, sei das Erdreich bis auf 4m Tiefe auszutauschen. Aber selbst dann ist eine Invasion aus umliegendem Bewuchs im Anschluss wahrscheinlich. 

Also bleibt auf absehbare Zeit nur der regelmäßige, in der Vegetationszeit in kürzeren als den bislang üblichen Abständen durchgeführte Rückschnitt entlang des Fußwegs, um den Durchgang zum Tunnel frei zu halten. 

Der OIV begrüßt die jüngste Initiative der Fraktion Die Grünen im Bezirksrat zur langfristigen Beseitigung des Missstands gegenüber DB AG und ZKE (Wegesicherung). Bis zur Klärung wachsen Knöterich, Brennnessel und Brombeere aber weiter um die Wette. Der gefahrlose Durchgang wird erschwert und wilder Müll wird durch den ungepflegten Bereich angezogen. 

Rückschnitt durch OIV Herrensohr

Diesen untragbaren Zustand wollte der Verein nun nicht bis ins nächste Frühjahr ertragen und führte am 18.11.23 kurzerhand selbst in einem Streifen von ca. 1-2m entlang des Fußwegs den Grünschnitt durch. 

Vereinsvorsitzender Dr. Markus Ehses: „Wir erwarten, dass sich die Beteiligten Stadtbezirk, LHS, ZKE und DB Netz AG bis zur nächsten Vegetationsperiode auf eine Lösung für den Unterhalt des ca. 100m langen Abschnitts verständigt haben, der OIV Herrensohr steht hierfür als Ansprechpartner bereit.“

 

Der OIV dankt Zwingenberger Gartenbau für die Bereitstellung der Gerätschaften und die tatkräftige Unterstützung bei der Aktion. 

Am Ende des Arbeitseinsatzes.

Der Fußweg zum Tunneleingang von der Marktstraße her nach der Aktion.